Das traditionelle Schul- und Hochschulsystem steht vor einem massiven Umbruch, ausgelöst durch Veränderungen im Arbeitsleben, neue Lerntechnologien, den konstanten Druck permanent zu lernen und auch durch finanzielle Restriktionen, denen Staat und Gesellschaft unterliegen und die nach der Finanzkrise unumkehrbar sind. Wenn Individuen anstatt in einer Hierarchie zunehmend auf einzelnen Plattformen Projekte realisieren, oft sogar auf mehreren gleichzeitig, dann müssen sie kontinuierlich lernen können und zwar selbstgesteuert.
Das Phänomen des ”Edupunks“ – eines vernetzten Lernens selbstbestimmter Inhalte, die oftmals kostenlos im Internet angeboten werden – wird vielleicht deshalb zu einer gängigen Praxis. Universitäten nehmen diese Herausforderung bereits heute an und beginnen, Plattformen für Lerninhalte aufzubauen und diese kostenlos oder für eine geringe Gebühr anzubieten. Diese Plattformen sind in den meisten Fällen global ausgerichtet. Sie sind für ein Millionenpublikum bestimmt – jenseits des traditionellen Hörsaals und der Vorlesung, die immer öfter durch virtuelle Lernangebote ersetzt werden können. Die Konsolidierung und Digitalisierung des Bildungswesens ist bereits im vollen Gange.